Ganz gegen meine Vorsätze liegt dieser Blog schonwieder eine ganze Weile auf dem Trockenen und nun melde ich mich mit einem eher untypischen Thema zurück – einer CD-Review. Normalerweise schreibe ich nicht gern über meine Meinung zu Musik, aber das Album „Area 52“ des Gitarren-Duos „Rodrigo y Gabriela“ hat mich so beeindruckt, dass ich meine Eindrücke hier loswerden muss.
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© Rodrigo y Gabriela / www.rodgab.com |
„Area 52“ ist das fünfte Studioalbum des mexikanischen Duos
Rodrigo Sánchez und Gabriela Quintero. Es ist für den geneigten „RodGab“-Fan ein
ebenso ungewohntes wie auch typisches Hörvergnügen der so geliebten Klänge der
Gitarrenvirtuosen. Beim Genießen der bisherigen Alben „Re-Foc“, „Rodrigo y Gabriela“ und „11:11“ begleitete den Hörer stets die
Frage „Was? Das sind nur zwei Gitarristen?“
Das Duo versteht es wie kein anderes typische lateinamerikanische Gitarrenklänge mit einer virtuosen perkussiven Verwendung des Gitarrenkörpers so zu kombinieren, dass die Musik wie der einer mehrköpfigen Combo klingt. Die beiden perfektionierten ihr Spiel in den letzten zwölf Jahren so, dass eine beeindruckende Spielweise der akustischen Gitarre entstand, die man nur schwer beschreiben kann. Einfach mal rein hören empfiehlt sich.
Das Duo versteht es wie kein anderes typische lateinamerikanische Gitarrenklänge mit einer virtuosen perkussiven Verwendung des Gitarrenkörpers so zu kombinieren, dass die Musik wie der einer mehrköpfigen Combo klingt. Die beiden perfektionierten ihr Spiel in den letzten zwölf Jahren so, dass eine beeindruckende Spielweise der akustischen Gitarre entstand, die man nur schwer beschreiben kann. Einfach mal rein hören empfiehlt sich.
Der feine Unterschied
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Photo credit - Tina Korhonen www.rodgab.com |
Was unterscheidet „Area 52“ nun von den „alten“ Alben von „Rodrigo
y Gabriela“?
Das Offensichtlichste ist, dass das Duo sich diesmal Unterstützung
von dreizehn Musikern geholt. Auf dem Cover des Albums tritt das Orchester unter dem Kürzel „C.U.B.A.“ auf und macht somit
gleich klar, wo sich die aus Mexiko stammenden Wahl-Iren die musikalische
Unterstützung gesucht haben. Der Name ist allerdings etwas verwirrend, da neben
den Kubaner noch mehrere Gastkünstler am Album mitgewirkt haben, die nicht aus
Kuba, sondern auch aus den USA, Palästina und Indien stammen. Der grandiosen
Qualität der Musik tut dies allerdings keinen Abbruch. Grundsätzlich kennt man
die Lieder des Albums bereits von den vorherigen Aufnahmen. Diese wurden
allerdings komplett neu interpretiert und eingespielt und beschreiben somit
einen neuen musikalischen Weg von „Rodrigo y Gabriela“.
Neue Impulse für Klassiker
So entstand in Zusammenarbeit mit „C.U.B.A.“ eine wundervoll
melodische, wie auch kraftvolle Version des „RodGab“-Klassikers „Diablo Rojo“.
Neben dem typischen gefühlvollen Gitarrenspiel Rodrigos und der antreibenden Rhythmusperkussion
Gabrielas vollenden kubanische Klänge von Flügel und Blechbläsern das Lied des „roten
Teufels“ – ein absoluter Hörgenuss.
Ebenso hörenswert aber auch ungewohnt ist die „Area 52“-Variante
von „Ixtapa“ neben den kubanischen Jazzklängen von „C.U.B.A.“ ertönen
ungewohnte indische Klänge einer Sitar, wunderbar gespielt von Anoushka Shankar.
Dies wirkt im ersten Moment vielleicht etwas unpassend, beim abermaligen
anhören ist eben diese untypische Kombination ethnischer Klänge der besondere
Reiz dieser Interpretation und bringt den Hörer unweigerlich zum Träumen.
Aber auch ihren Wurzeln, den härteren Tönen des Heavy Metal,
schwören „RodGab“ nicht ab. In Zusammenarbeit mit Drummer John Tempesta, der
unter anderem für Rob Zombie tätig war, entstanden deutlich explosivere
Varianten der Songs „Hanuman“ und „Tamacun“. Auch wenn der Stil noch sehr weit
entfernt von Heavy Metal ist, merkt man im Vergleich zu den Originalen deutlich
den Einfluss von Tempesta. Manch ein Fan mag sich an diesen Lieder bereits satt
gehört haben, aber dank der Neuinterpretationen bieten diese Songs wieder neue
Höranreize ohne den Charme der ursprünglichen Varianten zu verlieren.
Weltklasse
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© Rodrigo y Gabriela / www.rodgab.com |
Manch ein Fan mag bemängeln, dass das typische Spiel von „RodGab“
in der Orchestermusik nicht so gewohnt präsent ist. Dies mag stimmen, ist aber
für den Hörgenuss nicht abträglich, da die Gitarristen eine perfekte Symbiose
mit den anderen Musikern eingehen. Neben „C.U.B.A.“, Shankar und Tempesta
verwöhnen weitere hochkarätige Künstler, wie die palästinensischen Oud-spielenden
Brüder von „Le Trio Joubran“, die Ohren der CD-Käufer.
„Area 52“ ist, wenn man so sagen kann, „großes Kino für die
Ohren“. Songs mit lateinamerikanische Rhythmen, gemixt mit kubanischem Jazz, untermalt von
arabischen und indischen Klängen sind akustische Leckerbissen und somit gehört „Area
52“ in jedes gut sortierte CD-Regal.
Bei Amazon könnt ihr in das Album reinhören.
Bei Amazon könnt ihr in das Album reinhören.
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