Dienstag, 6. Januar 2009

Wozu brauchen die eigentlich Mikros? Ein Gospel-Abend in der Annenkirche

Am 05.01.2009 war es nach reichlich 22 Jahren so weit: mein erstes richtiges Gospel-Konzert.

Wir waren bei den New York Gospel Stars in der Annenkirche zu Dresden und es war ein Abend bei dem mir hauptsächlich eine Frage im Kopf rumging... Wozu brauchen die Sänger eigentlich Mikros bzw. eine Musikanlage welche gerade mal zur Beschallung eines Schulzimmers reicht?

Dank der grandiosen Gesangsleistung des sechsköpfigen Ensembles, unter der Leitung von Craig Wiggings, war es trotz anfänglichen technischer Querelen ein rundum gelungener Abend.

Foto: (v.l.) Matia Celeste Washington, Ahmed Jamal Wallace, Tyrone Flowers, Alison Hill, Melodie Nicholson (©M.Kisza/www.kischer.de)


Zu den Gospelchor-Klassikern wie "He‘s got the whole world in his hands", "Joy to the world" und "Oh when the saints" gesellten sich kraftvolle und mit vollem Pathos gesungene Soli der einzelnen Sänger. Hierbei kann man nur schwer einen der Künstler besonders hervorheben, da alle ohne Fehl und Tadel sangen.


Besondere Momente hatte der Abend aber genug zu bieten. Alison Hill begeisterte das Publikum mit Ihrem Tribut an Mahalia Jackson, während Melodie Nicholson mit Ihrem gefühlvollen "Kumbaya" den Saal in andächtiges Schweigen versetzte. Auch die solistische Vorstellung von Celestial Charity Powe-Haymon lies die Zuschauer in Jubelstürme ausbrechen, ebenso wie die beeindruckende Vier-Oktaven-Stimme von Matia Celeste Washington. Sie avancierte im Laufe des Abend, dank zahlreicher Solo-Gesangsparts, zum weiblichen Publikumsliebling.

Foto: (v.l.) Ahmed Jamal Wallace, Celestial Charity Powe-Haymon, Matia Celeste Washington, , Alison Hill, Melodie Nicholson, Tyrone Flowers (©M.Kisza/www.kischer.de)


Die drei Herren im Bund hatten ebenfalls keine Schwierigkeiten das Publikum für sich zu begeistern. Craig Wiggins, der Leiter des Abends, führte mit viel Humor durch den Abend. Musikalische Höhepunkte setzte er besonders durch sein "Amazing Grace".


Foto: Craig Wiggins (©M.Kisza/www.kischer.de)

Tyrone Flowers beeindruckte gleich auf zwei Wegen: mit seiner klaren, kraftvollen Tenorstimme und mit seiner Bühnenpräsenz. Sein musikalischer Höhepunkt war, ohne Zweifel, seine Ehrung für Reverend James Cleveland, dem "King of Gospel".

Foto: Tyrone Flowers (©M.Kisza/www.kischer.de)

Für einige Lacher sorgte besonders Ahmed Jamal Wallace, kurz J. King, durch seine humorvolle Gestik und Mimik. Als er aber a capella das weltbekannte "Go Down Moses" sang, zeigte er seine gefühlvolle und spirituelle Seite auf eine sehr eindringliche Art.


Foto: (hinten v.l.) Matia Celeste Washington, Craig Wiggins, Tyrone Flowers, (vorn) Ahmed Jamal Wallace (©M.Kisza/<www.kischer.de)


Aber nicht nur die Sänger waren grandios. Auch die musikalische Begleitung durch Joshua Keitt (Schlagzeug) und Jermaine Allen ,unter der Leitung von Toney Rhodes (Keyboard), wusste sich geschickt ins Programm einzubinden, ohne die Sänger zu übertönen.

Foto: (v.h.n.v) Jermain Allen, Joshua Keitt, Toney Rhodes(©M.Kisza/www.kischer.de)

Alles in allem war es ein sehr stimmungsvoller Abend mit toller Musik, eindrucksvollen Stimmen und einer Prise Witz, welcher Lust auf mehr macht. Die sollte spätestens nächtest Jahr der Fall sein, denn Craig Wiggins verabschiedete sich mit den Worten: "See you next year...".

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen